Kurz erklärt - Was ist selektive Entwurmung?
In der Selektiven Entwurmung, einer zeitgemäßen Strategie zur…
Der Primärerreger der Moderhinke ist das Gram-negative anaerobe Stäbchenbakterium Dichelobacter nodosus. Die Moderhinke ist eine sehr schmerzhafte Entzündung der Klauen von Schafen, Ziegen oder anderen Wiederkäuern. Diese Entzündung der Klauen (Klauenhorn, Klauenhaut) wird zum Beispiel durch mangelhafte Klauenpflege begünstigt und führt zu Hinken und Lahmheit. Der eingeschränkte Bewegungsradius der Schafe, Ziegen und Wiederkäuer führt zu Abmagerung und Leistungsrückgang.
Die infektiöse Erkrankung der Klauen führt dazu, dass die Schafe, Ziegen oder andere Wiederkäuer oft eine Schonhaltung zeigen und sich beim Fressen hinknien, um die schmerzenden Klauen (Klauenhorn und Klauenhaut) zu entlasten.
Die Infektion der Klaue mit D. nodosus kann zu einer gutartigen (=benignen) und zu einer bösartigen (virulenten) Erkrankung führen. Die D. nodosus-Stämme, die die benigne Verlaufsform hervorrufen und nur zu einer interdigitalen Dermatitis mit leichter Lahmheit und kaum merklichen Leistungsverlusten führen, verfügen nur über eine hitzelabile Protease. Die virulenten Stämme hingegen, die zur vollen Ausprägung der Moderhinke führen, können durch ihre hitzestabile Protease in tiefere Hautschichten der Klauenhaut und des Klauenhorns eindringen und massive Entzündungen auslösen.
Mangelhafte Klauenpflege und Haltung auf feuchtem Weidegrund können den Ausbruch der Erkrankung begünstigen. Einige Autoren gehen davon aus, dass das interdigitale Gewebe zunächst durch andere Bakterien, die im Boden natürlicherweise in großer Zahl vorkommen (Fusobacterium necrophorum), vorgeschädigt wird, und somit das Eindringen von Dichelobacter nododus in die Klauenhaut bzw. das Klauenhorn erleichtert wird.
Erforderliches Untersuchungsmaterial: Benötigt wird für die PCR-Untersuchung lediglich ein trockener Wattetupfer (ohne Transportmedium), mit dem bakterienhaltiges Wundmaterial aus dem interdigitalen Klauenspalt abgestrichen wurde. Alternativ kann auch infiziertes Hornmaterial (Klauenhorn) oder der komplette Fuß eingesandt werden.
Differenzialdiagnose: infektiöse Klauen-Abzesse, Panaritium, die Fußform des Lippengrinds, Maul- und Klauenseuche, Blauzungenkrankheit.
Zur Absicherung der klinischen Diagnose in akuten Fällen von der Moderhinke und zur Bestandskontrolle sollte eine molekularbiologische PCR-Untersuchung durchgeführt werden. Dabei kann festgestellt werden, ob es sich um die benigne oder die virulente Variante des Moderhinke-Erregers D. nodosus handelt. Aufgrund der hohen Sensitivität der Methode können auch subklinisch erkrankte und latent infizierte Schafe, Ziegen oder andere Wiederkäuer identifiziert werden, was für die Bestandskontrolle von großer Wichtigkeit ist.
Da in der PCR-Untersuchung die DNA des Erregers der Moderhinke vervielfältigt wird, kann auf einen schnellen Probenversand und weitere aufwändige Maßnahmen bei der Probennahme, wie sie bei einer kulturellen Anzucht von D. nodosus (obligater Anaerobier!) angezeigt wären, verzichtet werden.
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