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Selektive Entwurmung

Kurz erklärt - Was ist selektive Entwurmung?

In der Selektiven Entwurmung, einer zeitgemäßen Strategie zur Parasitenbekämpfung, werden bei jedem Pferd eines Bestandes über das Jahr verteilt regelmäßig Kotproben mittels McMaster-Verfahren untersucht. So erhält man einen genauen Überblick über die Eiausscheidung des einzelnen Pferdes und somit einen Hinweis auf den Infektionsdruck für alle Tiere auf der Weide. Anthelmintisch behandelt werden nur jene Pferde, die mit ihrer hohen Eiausscheidung (>200 EpG) besonders zur Kontamination der Weide beitragen, oder jene Tiere, die Krankheitssymptome aufweisen.

Untersuchungsantrag Selektive Entwurmung
selektive Entwurmung
selektive Entwurmung

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Zeitgemäße Selektive Entwurmung - Die Wissenschaft dahinter?!

Mit dem System der Selektiven Entwurmung behandelt der Tierarzt nach Grundlagen der „evidenzbasierten Veterinärmedizin“; d.h. vor einer Entwurmung erfolgt eine diagnostische Abklärung: die Einzeltiere werden überprüft und dann, nur falls medizinisch angezeigt, gezielt entwurmt. "Diagnostik vor Therapie"!

Anhand zahlreicher Langzeitstudien u.a. des Lehrstuhls für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der Universität München ist bekannt, dass ein Großteil der Pferdepopulation keine oder wenige (<200 EpG) Strongylideneier ausscheidet und die Eiausscheidung der Einzeltiere über mehrere Monate bis Jahre stabil bleibt. Zwar sind meist alle Pferde eines Bestandes infiziert oder zumindest einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Der Großteil der erwachsenen, immunkompetenten Pferde kann dies aber kompensieren. Nur einzelne Tiere, die sogenannten „hohen Eiausscheider“, scheiden unbehandelt konstant viele Strongylideneier aus und zeigen auch nach einer erfolgreichen Behandlung schnell wieder hohe Ausscheidungsraten. Damit sind diese Tiere für den Hauptteil der Eiausscheidung und der Kontamination der Weide verantwortlich. Es gilt also, diese hohen Eiausscheider durch adäquate Diagnostik zu identifizieren. Entwurmt man nun ausschließlich diesen Teil der Pferdegruppe, senkt man damit das Infektionsrisiko der gesamten Herde erheblich. Die Niedrigausscheider unterhalb der Grenze von 200 EpG werden nicht entwurmt.

Untersuchungsantrag Selektive Entwurmung
Ziele der Selektiven Entwurmung

"Niedrige Eiausscheider" werden nicht entwurmt: damit wird ein wichtiges Ziel der Selektiven Entwurmung erreicht: die adulten Strongyliden in den Niedrigausscheidern kommen nicht in Kontakt mit den Wurmmitteln und unterliegen so keinem Selektionsdruck, der zur Resistenzbildung führt. Es verbleibt also ein Pool von Anthelmintika-empfänglichen Würmern im Bestand. Diese sind ein Teil des so genannten Refugiums. Durch Stärkung des Refugiums wird vermieden, dass resistente Strongyliden überhandnehmen. Ferner verursacht ein geringer Wurmbefall in der Regel keine klinischen Symptome, sondern stimuliert die körpereigene Immunantwort. Für viele Tierbesitzer spielt auch eine wichtige Rolle, dass unnötige Gaben von Anthelmintika = „Chemie“ vermieden werden. 

Gleichzeitig werden durch einen langfristigen, konsequenten Einsatz der Selektiven Entwurmung weitere Ziele erreicht:
1. Senkung des Infektionsdrucks für die gesamte Herde;
2. Identifizierung und gezielt Behandlung der Pferde mit hoher Eiausscheidung;

Dies wirkt sich langfristig positiv auf deren Gesundheitsstatus aus und führt damit auch bei hohen Eiausscheidern zu sinkenden Eizahlen.

Gründe, die für Selektive Entwurmung sprechen?
  1. rechtsichere Anwendung von Wurmmittel (Arzneimittelgesetz)
  2. Anpassung des Vorgehens an weltweite Situation der sich ausbreitenden Resistenzen durch gezielte Entwurmung
  3. Anpassung des Parasitenmanagements im Bestand an vorhandene Parasiten 
Vorteile der selektiven Entwurmung?
  1. Identifizierung und gezielte Behandlung der Pferde mit hoher Eiausscheidung
  2. Senkung des Infektionsdrucks für die gesamte Herde
  3. Gezielte Verabreichung korrekter/passender Wurmkuren (großes Einsparpotenzial in der Anwendung von Anthelmintika)
  4. Rechtzeitiges Erkennen von Resistenzen gegen Wurmmitteln
  5. Verhinderung der Ausbreitung von Resistenzen (v.a. von Strongyliden) gegen Wurmmittel (Anthelmintika)

Einsendebeschreibung

  1. Proben in gut verschlossenen Plastikgefäßen oder Zipperbeuteln zusenden.
  2. Kühlen Sie die Probe vor dem Versand für mindestens 6 h auf 8-10 °C herunter; ein Kühlakku ist dann nicht nötig.
  3. Probe möglichst nicht übers Wochenende verschicken, damit sie uns möglichst frisch erreicht.
  4. Probengefäß deutlich kennzeichnen (Name oder Nummer des Tiers).
  5. Ausgefüllten Untersuchungsantrag beilegen; bei mehr als 3 Tieren: Proben nummerieren und Liste mit Probennummer, Name/Ohrmarke, Geschlecht, Alter beilegen.
  6. Versenden Sie am besten als Maxibrief oder Päckchen; Untersuchungsmaterial kann auch persönlich bei uns im Labor abgegeben werden.

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Die Untersuchungsverfahren

Was ist das McMaster-Verfahren?

Das McMaster-Verfahren ist das Standard-Untersuchungsverfahren in der selektiven Entwurmung. Diese Methode ist eine quantitative Untersuchung, d.h. das Ergebnis wird als EpG, Eier pro Gramm Kot, dargestellt. Dies kommt durch eine genau abgemessene Kotmenge und Verdünnungsmittel zustande. Die Wurmeier werden angereichert und in einer speziellen McMaster-Kammer gezählt. In unserem Labor hat das Verfahren eine hohe Nachweissensitivität von 20 EpG, d.h. sobald ein Pferd 20 oder mehr Eier pro Gramm Kot ausscheidet, können wir diese nachweisen.
Durch die genaue Angabe von Eiern pro Gramm Kot kann so über die gesamte Weidesaison hinweg der Verlauf der Eiausscheidung genau verfolgt (Monitoring) und Behandlungsempfehlungen gezielt erstellt werden.
Neben dem Montoring wird die McMaster-Untersuchung auch als Wirksamkeitskontrolle nach einer Entwurmung zur Überprüfung der Wirksamkeit verwendet.
In der Regel wird die McMaster-Untersuchung noch am Probeneingangstag im Labor befundet. Gerade in Hochzeiten, z.B. Beginn der Weidesaison, bitten wir jedoch um Geduld. Hier kann sich die Bearbeitung teilweise verzögern.

Untersuchungsantrag Selektive Entwurmung
Die Wirksamkeitskontrolle

Kurz gesagt ist die Wirksamkeitskontrolle mit das Wichtigste an der Selektiven Entwurmung. Zusätzlich zu den Routinekontrollen werden, wenn nötig, Wirksamkeitskontrollen (Eizahlreduktionstest mittels McMaster-Verfahren) durchgeführt. Damit wird überprüft, ob die durchgeführte Behandlung erfolgreich war und ob verwendete Wurmmittel im Bestand noch ausreichend wirksam sind. Dies verhindert, dass sich unerkannt Resistenzen bzw. verminderte Wirksamkeiten ausbreiten. Eine Wirksamkeitskontrolle ist nötig, sobald ein Pferd entwurmt werden soll. Hat Ihr Pferd einen Befund, der eine Behandlung gegen Strongyliden oder Spulwürmer erfordert, sollte 10-14 Tage nach Gabe der Wurmkur eine Wirksamkeitskontrolle eingeschickt werden. Damit wird kontrolliert, ob die Verabreichung geklappt hat, der Wirkstoff noch effizient ist, also die Entwurmung erfolgreich war. Bandwurmbefall erfordert nicht zwingend eine Wirksamkeitskontrolle, da hier noch keine Resistenzen bekannt sind. Die Probenahme läuft genauso ab, wie Sie es von McMaster-Untersuchungen gewohnt sind.

Wann ist eine Entwurmung nötig?

Eine Entwurmung ist dann nötig, wenn die Eiausscheidung über einem bestimmten Schwellenwert liegt. Bei Strongyliden ist die allgemeine Empfehlung ab 200 EpG zu entwurmen. Dieser Richtwert kann im Einzelfall abweichen, wenn Sie z.B. ein Rehe-Pferd, oder ein Pferd, das empfindlich auf Wurmkuren reagiert, oder ein Pferd mit starken Symptomen besitzen. Wenden Sie sich zur genauen Interpretation Ihrer Befunde gerne an uns. Bei Spulwürmern (Parascaris equorum) empfehlen wir eine Entwurmung, sobald ein Befall festgestellt wurde; ebenso beim Bandwurm. Bandwurmbefall gilt außerdem als Bestandsproblem. Sollte bei Ihrem Pferd Bandwurm festgestellt werden, sollten auch Weidepartner spätestens am Ende der Weidesaison entwurmt werden.

Was wird nachgewiesen? Würmer oder Wurmeier?

Grundsätzlich können bei allen Untersuchungsverfahren nur Wurmeier nachgewiesen und somit die Höhe der Eiausscheidung ermittelt werden. Im McMaster-Verfahren beim Pferd konkret Strongyliden-Eier, Spulwurm-Eier (Parascaris equorum) und Bandwurm-Eier (Anoplocephala/Paranoplocephala). Die adulten Würmer können nur identifiziert werden, wenn sie zufällig vom Pferd mit dem Kot ausgeschieden werden, von dem/der Besitzer:in beim Abmisten gefunden und ins Labor eingeschickt werden. Leider gibt es keinen Weg die Anzahl der adulten Würmer im Darm Ihres Pferdes zu bestimmen. Hierfür müsste eine Schlachttier-Untersuchung durchgeführt werden. Und das liegt nun eher nicht im Sinne eines/einer Besitzer:in.

Hat mein Pferd Große oder Kleine Strongyliden?

Sowohl im McMaster-Verfahren als auch bei der Kombinierten Sedimentation-Flotation können wir Strongylideneier diagnostizieren. Morphologisch, d.h. anhand des Aussehens des Eis, können Kleine und Große Strongyliden nicht unterschieden werden. 

Um zu prüfen, ob Ihr Pferd Große Strongyliden beheimatet, ist eine separate Untersuchung nötig. Zum einen gibt es die Larvenanzucht nach Koprokultur; zum anderen den Strongylus-vulgaris-DNA-Nachweis (PCR). Die Larvenanzucht dauert etwa 14 Tage, da wir abwarten müssen bis Larven aus den Strongyliden-Eiern schlüpfen. Danach können wir u.a. anhand der Anzahl der Mitteldarmzellen feststellen, ob Kleine oder Große Strongyliden vorliegen. Die PCR geht schneller. Das Ergebnis kann oft am gleichen oder nächsten/übernächsten Tag vorliegen. Allerdings können wir momentan nur auf Strongylus vulgaris testen. Das ist mit Abstand der häufigste Große Strongylide. Wir arbeiten daran eine PCR zu entwickeln mit Testung auf die drei Großen Strongyliden, Strongylus vulgaris, Strongylus edentatus und Strongylus equinus. Für ein umfassendes Parasitenmanagement empfehlen wir die zusätzliche Abklärung von Infektionen mit Großen Strongyliden (v.a. Strong. vulgaris) mindestens einmal jährlich.

Was hat es mit dem Bandwurm auf sich? Ich habe gehört: McMaster-Verfahren weist Bandwurm nicht zuverlässig nach.

Bandwurmeier sind bei McMaster-Untersuchungen sehr wohl festzustellen. Nur die Sensitivität ist nicht ganz so hoch wie bei unserem Endoparasiten-Pferd-Profil (Kombinierte Sedimentation-Flotation, kurz: Kombi). Liegt ein für das Pferd relevanter Bandwurmbefall vor, ist dieser auch im McMaster-Verfahren zu finden. Das heißt: In der Selektiven Entwurmung, also bei regelmäßigen Kontrollen von Kotproben auf Parasiten, ist ein für das Pferd bedeutsamer Bandwurmbefall sicher zu ermitteln.
Anders hingegen verhält es sich, wenn Sie sich z.B. nur einmalig für eine Untersuchung einer Kotprobe entscheiden und nicht vorhaben ihr Tier regelmäßig zu beproben, sprich keine Selektive Entwurmung betreiben. Dann empfehlen wir zur Bandwurmkontrolle eine Sammelkotprobe (3-Tage-Sammelkot) und das Endoparasiten Pferd-Profil (Kombinierte Sedimentation-Flotation). Hier wird zum einen Kot von mehreren Tagen und zum anderen eine größere Kotmenge verwendet. Durch das spezielle Anreicherungsverfahren ist eine hohe Nachweissensitivität gewährleistet. Nachteil ist allerdings, dass Sie als Befund keine genaue Eizahl pro Gramm Kot erhalten, sondern ein semiquantitatives Ergebnis (d.h. in den Abstufungen vereinzelt, zahlreich, massenhaft).

Der Beprobungsablauf: Welche Abstände zur Beprobung sind sinnvoll?

Ist mein Pferd ein Niedrigausscheider, schwankender Ausscheider oder Hochausscheider?

Das erste Untersuchungsjahr ist das so genannte „Übersichtsjahr“. Pro Pferd werden mind. 4 Kategorisierungsproben mit dem McMaster-Verfahren (ggf. zusätzlich mit dem Endoparasiten-Profil-Pferd, der Kombinierten Sedimentation-Flotation) untersucht. Dies dient erstens der Erfassung der im Bestand vorkommenden Wurmarten und der Wahl der passenden Wurmmittel und zweitens der Einteilung der Pferde in drei Kategorien. Entsprechend des Verlaufs der Eiausscheidung im 1. Jahr wird Ihr Pferd als niedriger, schwankender oder hoher Eiausscheider eingestuft.

Niedrigausscheider: Pferd hat immer <200 EpG und wird im Folgejahr (2. Untersuchungsjahr) 2-3 mittels McMaster-Verfahren beprobt

Schwankender Eiausscheider: Pferd hat 1–2-mal >200 EpG; im Folgejahr wird das Vorgehen des ersten Jahres wiederholt (4x McMaster-Verfahren)

Hochausscheider: Pferd hat in allen vier Untersuchungen >200 EpG; im Folgejahr wird wieder viermal beprobt oder regelmäßig entwurmt entsprechend der Wirkdauer der Wurmkuren (egg reappearance period; ERP), dabei kann die Anzahl der Kotuntersuchungen reduziert werden, z.B. Kontrolle vor An- und Abweiden. Im dritten Jahr wird eine Wiederholung des Monitorings des Übersichtsjahres empfohlen.

Einsendebeschreibung

  1. Proben in gut verschlossenen Plastikgefäßen oder Zipperbeuteln zusenden.
  2. Kühlen Sie die Probe vor dem Versand für mindestens 6 h auf 8-10 °C herunter; ein Kühlakku ist dann nicht nötig.
  3. Probe möglichst nicht übers Wochenende verschicken, damit sie uns möglichst frisch erreicht.
  4. Probengefäß deutlich kennzeichnen (Name oder Nummer des Tiers).
  5. Ausgefüllten Untersuchungsantrag beilegen; bei mehr als 3 Tieren: Proben nummerieren und Liste mit Probennummer, Name/Ohrmarke, Geschlecht, Alter beilegen.
  6. Versenden Sie am besten als Maxibrief oder Päckchen; Untersuchungsmaterial kann auch persönlich bei uns im Labor abgegeben werden.

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Weitere Würmer und zusätzliche Untersuchungen…

Gibt es noch andere Würmer, die nicht im McMaster-Verfahren nachweisbar sind?

Ein simples „Ja“. Im McMaster-Verfahren, ebenso wie im Endoparasiten-Profil-Pferd (Kombinierte Sedimentation-Flotation), werden die „Standardwürmer“ kontrolliert. Hier werden Strongyliden, Spulwürmer und Bandwürmer nachgewiesen.
Weitere Würmer bei Pferden sind z.B. der Pfriemenschwanz (Oyuris equi), Lungenwurm oder Leberegel. Hier sind spezielle Untersuchungsanforderungen nötig. Für einen Pfriemenschwanznachweis wird ein Tesa-Abklatsch benötigt. Lungenwürmer beim Pferd kommen eigentlich nur bei Kontakt zu Eseln vor. Für ihren Nachweis wird ein Auswanderungsverfahren durchgeführt. Leberegel sind bei Kontakt zu Wiederkäuern relevant. Hier wählt man das Sedimentationsverfahren. Ebenfalls eine Sedimentation ist nötig zum Nachweis von Eimeria leukarti, den Kokzidien des Pferdes. Diese kommen allerdings sehr selten vor, sind eher eine Jungtierkrankheit und klinisch von untergeordneter Bedeutung.
Nicht nachgewiesen werden können Dasselfliegenlarven im Kot. Dasselfliegen kommen nicht in jeder Region von Deutschland vor. In der Regel sind die an den Vorderbeinen und der Vorderbrust des Pferdes klebenden gelblich-weißen Eier aber durch den Besitzer selbst leicht zu erkennen.

 

Untersuchungsantrag Selektive Entwurmung
Welche zusätzlichen Untersuchungen sind sinnvoll?

Dies ist pauschal schwer zu sagen. Gibt es einen speziellen Verdacht, den Sie haben? Welche Symptome hat Ihr Pferd? Steht ihr Pferd mit Eseln oder Wiederkäuern zusammen, empfiehlt sich ein Lungenwurmnachweis bzw. Leberegelnachweis. Schubbert sich Ihr Pferd am Schweif, kann über einen Tesa-Abklatsch mit Untersuchung auf Oxyuris equi (Pfriemenschwanz) nachgedacht werden.
Zeigt das Pferd Magen-Darm-Symptomatiken wie z.B. Aufgasung, Blähungen, Kotwasser kann sich auch eine bakteriologische Ursache dahinter verbergen. Gerne schauen wir uns hier die Darmflora ihres Pferdes genauer an und geben Fütterungsempfehlungen. Bei Durchfall, v.a. chronischem Durchfall kann ein Mikrobiologisches Durchfallscreening (Salmonellen, Yersinien, Campylobacter) in Betracht gezogen werden.
Sollten Sie Hilfe bei der Wahl der richtigen Untersuchung benötigen, wenden Sie sich gerne an uns.

Weidehygiene - Wie leben die Würmer außerhalb des Pferdes?

Mit dem Kot der Pferde gelangen auch die Vermehrungsstadien verschiedener Parasiten in die Umwelt. Je nach Wurmart bzw. Parasit können sie sich dort weiterentwickeln oder befallen Zwischenwirte, bis sie dann erneut ein Pferd infizieren. Kennt man die Lebenszyklen und die Verbreitungsstrategien der Parasiten, dann kann man gezielte Hygienemaßnahmen treffen.

Kleine Strongyliden:

Die Eier der Kleinen Strongyliden werden regelmäßig und gut verteilt im Kot ausgeschieden. Sie können bei kalten Temperaturen ihre Entwicklung anhalten und überstehen so auch den Winter auf der Weide. Ab einer Temperatur von etwa 10°C entwickelt sich im Ei der Embryo weiter, nach 2-3 Tagen schlüpft Larve 1, die sich weiter zu Larve 2 entwickelt. Nach etwa 10-20 Tagen, je nach Temperatur (optimal ca. 20-25°C), ist die infektiöse Larve 3 entwickelt, die aus dem Kot ins Gras auswandert. Aber auch schon vorher können die Larven durch Regen oder Zertreten der Haufen weiter verteilt werden. Die Larve 3 kann wochen- bis monatelang auf der Weide überleben. (Bei Großen Strongyliden ist der Zyklus gleich, nur die Wanderwege und Verweildauer im Pferd unterscheiden sich.)

Spulwurm (Parascaris equorum):

Spulwurmeier werden mit dem Kot ausgeschieden. Nach dem Verlassen des Wirtes entwickelt sich im Ei in ca. 2 Wochen (bei 25°C) die infektiöse Larve 3. Bei niedrigeren Temperaturen dauert die Entwicklung Monate, unter 10 °C unterbleibt die Entwicklung. Die Larven verbleiben in der Schutzhülle des Eies und können so mehrere Jahre in der Umwelt überleben. Die Eier sind sehr klebrig, sodass sie gut an Gras oder Stallwänden etc. haften bleiben. Bei Spulwurmbefall sind daher neben der Behandlung begleitende Hygienemaßnahmen angeraten.

Bandwurm (Anoplocephala spp., Paranoplocephala):

Die Eier des Bandwurms werden in den reifen Proglottiden (den hintersten Bandwurmgliedern) ausgeschieden. Aus den reifen Proglottiden werden die Eier freigesetzt. (D.h. auch bei Befall findet man die Eier nicht automatisch in allen Pferdeäpfeln, sondern nur dort, wo Proglottiden waren. Deshalb wird bei Verdacht auf Bandwurm die Einsendung einer Sammelkotprobe empfohlen um die Wahrscheinlichkeit die Bandwürmer zu finden deutlich zu steigern.) Die Moosmilbe, die ganz natürlich im Gras lebt, wird von diesen Eiern angezogen und frisst sie. In der Moosmilbe entwickelt sich innerhalb von 2-4 Monaten die Bandwurmlarve, das ansteckungsfähige Cysticercoid. Mit der Moosmilbe verteilt sich der Bandwurm auf der Wiese und kann darin ca. 2 Jahre überleben. Wird die infizierte Moosmilbe nun mit dem Gras von Pferden aufgenommen, ist der Zyklus wieder geschlossen. Die Larven werden im Darm freigesetzt, heften sich an der Darmwand an und entwickeln sich zum erwachsenen Wurm.

Einsendebeschreibung

  1. Proben in gut verschlossenen Plastikgefäßen oder Zipperbeuteln zusenden.
  2. Kühlen Sie die Probe vor dem Versand für mindestens 6 h auf 8-10 °C herunter; ein Kühlakku ist dann nicht nötig.
  3. Probe möglichst nicht übers Wochenende verschicken, damit sie uns möglichst frisch erreicht.
  4. Probengefäß deutlich kennzeichnen (Name oder Nummer des Tiers).
  5. Ausgefüllten Untersuchungsantrag beilegen; bei mehr als 3 Tieren: Proben nummerieren und Liste mit Probennummer, Name/Ohrmarke, Geschlecht, Alter beilegen.
  6. Versenden Sie am besten als Maxibrief oder Päckchen; Untersuchungsmaterial kann auch persönlich bei uns im Labor abgegeben werden.

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Andere Endoparasiten

Allgemeine Beratung

Wollen Sie in die Selektive Entwurmung einsteigen und haben noch Fragen? Oder wollen Sie sich weiter in das Thema vertiefen?

Haben Sie Fragen zur Probennahme, zum Untersuchungsgang, oder ob Ihre Probe im Labor eingetroffen ist?

Wir beraten Sie gerne!

Natürlich sind wir auch jederzeit für Sie da bei Fragen zur Diagnostik außerhalb der Selektiven Entwurmung. Denn auch wenn Sie sich nicht für ein komplexes Programm entscheiden, die Untersuchung einer Kotprobe vor der Gabe eines Wurmmittels oder zur Kontrolle danach ist aufgrund der Resistenzlage in jedem Fall zu empfehlen.

Rufen Sie uns einfach an! Auch per Mail sind wir zu erreichen. Die Bearbeitung Ihres schriftlichen Anliegens und unserer Büroarbeit kann je nach Probenaufkommen unter Umständen 1-2 Werktage in Anspruch nehmen.

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  1. Proben in gut verschlossenen Plastikgefäßen oder Zipperbeuteln zusenden.
  2. Kühlen Sie die Probe vor dem Versand für mindestens 6 h auf 8-10 °C herunter; ein Kühlakku ist dann nicht nötig.
  3. Probe möglichst nicht übers Wochenende verschicken, damit sie uns möglichst frisch erreicht.
  4. Probengefäß deutlich kennzeichnen (Name oder Nummer des Tiers).
  5. Ausgefüllten Untersuchungsantrag beilegen; bei mehr als 3 Tieren: Proben nummerieren und Liste mit Probennummer, Name/Ohrmarke, Geschlecht, Alter beilegen.
  6. Versenden Sie am besten als Maxibrief oder Päckchen; Untersuchungsmaterial kann auch persönlich bei uns im Labor abgegeben werden.

Was uns ausmacht

Unsere Spezialgebiete

Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Diagnostik von Parasiten, Bakterien und Viren. Wir bieten aber auch die Bestimmung von Pflanzen, Würmern, Insekten und Spinnentieren an.