Was sollte man bei der Probengewinnung zur Erhöhung der Sensitivität bzw. Nachweissicherheit beachten?
Kot:
- Ausreichende Probenmenge zur Erhöhung der Nachweiswahrscheinlichkeit (siehe Angaben im Leistungsverzeichnis)
- Untersuchung von Einzeltierproben
- wegen intermittierender Ausscheidung (vor allem bei Bandwurm-Untersuchung) über drei Tage sammeln
- Material sollte möglichst frisch sein (vor Larvenschlupf, Zersetzung)
- kühle Lagerung (8-10° C) um Larvenschlupf und Zersetzung zu hemmen
Blut:
- Abnahmezeitpunkt kann entscheidend sein (z. B. Mikrofilarien akkumulieren zum Abend im peripheren Blutstrom); Angaben im Leistungsverzeichnis beachten
- Nahrungskarenz für parasitologische Diagnostik nicht notwendig
bei EDTA-Blut: ausreichend schwenken, damit es nicht koaguliert!
EDTA-Blut wird zum direkten Erregernachweis verwendet:
- im Blutausstrich (Protozoen, Bakterien)
- im Knott-Test (Mikrofilarien)
- PCR (DNA von Erregern)
Zur Serumgewinnung Vollblut am besten schon in der Praxis abzentrifugieren und abgetrenntes Serum in frischem Röhrchen einsenden.
Serum wird für indirekte Nachweisverfahren verwendet: z.B. Antikörper mittels IFAT, ELISA
Liquor/Punktat/Bioptate:
- in NaCl, Alkohol oder Medium versenden (kein Formalin)
- werden v. a. zum PCR-Nachweis von Erregern (Bakterien) und von Leishmanien verwendet
Hautgeschabsel zum Nachweis von Ektoparasiten (Milben)
- am Übergang von gesunder Haut zu veränderten Arealen schabseln
- bis zum Auftreten kapillarer Blutungen (ggf. mit Skalpelklinge)
- in physiologischer Kochsalzlösung versenden, oder unter Tesafilm auf Objektträger
Klebestreifenabklatsch:
- Abklatsch von Fell/Mähne zum Nachweis von Haarlingen
- Abklatsch von Perinealregion: Nachweis von Oxyuren-Eiern beim Pferd
- Abklatsch einlagig auf Objektträger aufkleben und einsenden
Abgesammelte Parasiten:
- lebende Exemplare in ein dicht verschlossenes Gefäß, ggf. einfrieren
- oder in Alkohol oder NaCl, Formalin fixieren
Kultureller Nachweis von Bakterien und Pilzen:
- Abstrich mit Transportmedium benutzen
- oder Nativmaterial (z.B. Kot, Eiter, Punktat) im sterilen Gefäß einsenden