Kleine Lungenwürmer beim Wiederkäuer

Kleiner Lungenwurm (Familie Protostrongylidae): Schaf, Ziege

Entwicklungszyklus
Die Larven der Lungenwürmer werden mit dem Kot der Wiederkäuer ausgeschieden. Auf der Weide dringen sie in Gehäuse- oder Nacktschnecken ein, wo dann der Entwicklungsschritt zum infektiösen Larvenstadium 3 stattfindet. In der Schnecke können die Larven problemlos überwintern. Infektionen werden so in die nächste Weidesaison weitergetragen. Beim Grasen nehmen die Wiederkäuer die infizierten Schnecken auf. Sind die Larven im Darm des Tieres angelangt, wandern sie in die Lunge, wo sie sich zu adulten Würmern entwickeln und sich paaren. Aus den in der Lunge gelegten Eiern schlüpfen schnell die Larven, die vom Wirtstier hochgehustet und wieder abgeschluckt werden. Durch den Darm können die Larven nun ihren Wirt verlassen.

Vorkommen und Infektion
Der kleine Lungenwurm kann bei Schafen, Ziegen, Wildwiederkäuern und selten auch Neuweltkameliden vorkommen. Da keine Immunität ausgebildet wird, ist eine Infektion in jedem Alter möglich. Da zudem die Lungenwürmer mehrere Jahre im Tier überleben können, nimmt die Parasitenbürde mit zunehmendem Alter zu. Die Verbreitung ist an das Vorhandensein von Schnecken geknüpft, da der Parasit diese als Zwischenwirt benötigt.

Krankheit
Bei einem geringen Befall sind oft keine Symptome zu bemerken. Bei schwerwiegenderem Befall kommt es zu trockenem Husten, Atemproblemen und eventuell Leistungsabfall.

Diagnostik
Bei Husten und Kurzatmigkeit der Tiere sollte der Kot zur Untersuchung in ein Labor eingesandt werden. Die Larven des kleinen Lungenwurms werden mit dem Auswanderungsverfahren nachgewiesen.

Bekämpfung
Zur Behandlung kommen dieselben Wirkstoffe wie gegen Magen-Darm-Strongyliden zum Einsatz. Erst bei massivem Befall bzw. beim Auftreten von Symptomen sollte eine Behandlung stattfinden, um keine Resistenzentwicklung zu fördern.

Labor ParaDocs, Wittumweg 32, 88260 Argenbühl